Der Kolpingball versetzte seine Gäste in ausgelassene Ferienstimmung und sorgte mit vielseitigem Showtanz und teils spitzer Einlage zur Lokalprominenz für Begeisterung und viele Lacher
Rund 600 Besucher sind am Faschingssamstag, 1. März 2025, dem Aufruf der Kolpingfamilie „Ab in den Urlaub“ gefolgt und erlebten einen überwältigenden Faschingsball in der Stadthalle Wemding.
Diese haben zahlreiche „Kolpingler“ – von Grundschüler bis Senior – bereits seit Tagen in ein Urlaubsparadies verwandelt: so wurden die fantasievoll kostümierten Ballgäste schon im Foyer im Paradies willkommen geheißen. Vor der beliebten Fotowand drängelten sich die Besucher für ein Foto am Strand mit Meerblick. Im einfallsreich dekorierten Saal gab es mit zahlreichen „Selfie-Points“ die unterschiedlichsten Gelegenheiten für ein Erinnerungsfoto aus dem Urlaub, ob in Paris oder vor Alpenpanorama.
Nach einer Begrüßungsdurchsage durch Flugkapitänin (und Vorsitzende) Christine Hasmüller nahmen die attraktiven Stewardessen (Markus Grau und Christian Jung) die Bordkontrolle sowie die „Sicherheitseinweisung“ für den Abend vor.
Gespannt waren die Urlaubsgäste auf die traditionelle politische Einlage, allen voran Wemdings Lokalprominenz. Hier verhält es sich ähnlich wie bei der alljährlichen Fastnacht in Franken: wer thematisiert wird – wenn auch mit teils spitzer Zunge – darf sich geehrt fühlen und es mit Humor nehmen. Thematisch passender Schauplatz in diesem Jahr war der Wohnwagenstellplatz am Wemdinger Johannisweiher, „idyllisch“ neben Altglascontainern und jeder Menge abgeladener Schrott. Die Amerbacher Camperin (Franziska Kaufmann) wollte mit ihrem Mann (Daniel Ostermeier) dort eigentlich ihren Urlaub verbringen, damit sie „endlich einmal raus in die Welt“ kam, beklagte aber das dortige Ambiente. Sie wurde jedoch besänftigt, schließlich könne man sich mit der neu installierten Fontaine am Johannisweiher „wie in Las Vegas“ fühlen, das Handkneippbecken wäre ideal geeignet zum Zähneputzen und gratis Fitnessgeräte am naheliegenden alten Minigolfplatz gebe es auch.
Ein Wemdinger Bürger (Michael Mayer), sowie die „Containerpatin vom Johannisweiher“ (Carmen Sailer-Hönle) wussten den Campern einiges zu berichten. So wurde auch Wemdings Stadtpfarrer Wolfgang Gebert zum Gesprächsthema, als dieser (Karl-Heinz Fackler) wieder einmal mit Lautsprecher und einer Schar Ministranten in einem Trauerzug zum daneben liegenden Friedhof vorbeizog. Alle waren sich einig, dass Gebert „zu Höherem berufen“ sei: schließlich habe er sich erst kürzlich und „ganz diskret“ die hochkatholischen Dörfer Hainsfahrt, Megesheim und Schwörsheim „einverleibt“.
Zum Dauerlacher wurde ein Wemdinger Feuerwehrmann (Simon Schneid), der mehrfach vergeblich versuchte, eine in einem Teppich eingerollte „Leiche“ verschwinden zu lassen. Erfolgreich warf er sie schließlich über die Stadtmauer in den Stadtgraben. Nein, es handele sich dabei nicht um Wemdings neueste Trendsportart, „Stadtmauer-Bungee-Springen ohne Bungee-Seil“, sondern um das neue Motto der Feuerwehr: Retten, löschen, bergen, schützen – „und entsorgen“!
Die brennendste Frage des Abends war, wie es Wemdings Bürgermeister Dr. Martin Drexler schaffe, mit dunklem Haar und seit Neuestem auch mit dunklem Bart so jung auszusehen. Angelehnt an letztjährigen Kolpingball, in dem Drexler verriet, dass er für seine Haare „Weihwasser als Geheimrezept“ verwende, lag die Schlussfolgerung nahe, dass er nun offenbar auch sein Gesicht damit wasche.
Abschließend riefen sich die Beteiligten den einst teuer erkauften jedoch inzwischen vergessenen Slogan „Wemding, welch hübsches Ding“ wieder in Erinnerung und präsentierten stolz ihr dazu selbst komponiertes Wemding-Lied: „Wemding, du hübsches Ding, zwischen Wiesen, Wald und Altstadtring…“. Singend und unter großem Beifall zogen sie zusammen mit dem Bürgermeister in die Bar.
Als weiterer musikalischer Höhepunkt folgte der Showtanz der Kolpingjugend, die sich unter der Leitung von Sandra Schreck und Leo Fackler erneut selbst übertraf und die Gäste mit auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Urlaubsziele nahm. Mit sieben „coolen“ Skifahrern ging es zunächst in schwungvollen Slalombewegungen und waghalsigen Hebefiguren „Auffe aufn Berg“. Nach einem kurzen Halt in Italien und Frankreich suchten sie sich schließlich ein „richtig heißes Ziel“: Hawaii. Dort brachten 20 hawaiianische Tänzerinnen mit weichen, synchronen Bewegungen und akrobatischen Hebefiguren zu „Aloha, E Komo Mai“ Südseestimmung in den Saal. Wieder zurück in Spanien fühlten sich die Tänzer und Tänzerinnen dann aber erst im deutschsprachigen „Malle“ wieder so richtig wohl, womit das „Inselfieber“ dann endgültig auf das Publikum übersprang. Mit der abschließenden Zugabe-Vorstellung „wir sind die Kolpingjugend“ überzeugten sie noch einmal alle von ihrer herausragenden Teamleistung.
Auch in diesem Jahr hielt die Band „Ohne Filter“ mit einem gelungenen musikalischen Mix die Stimmung hoch und füllte die Tanzfläche bis weit nach Mitternacht. Die liebevoll dekorierte Bar lud mit der Frage „Willst du mit mir Gondeln?“ zum feucht-fröhlichen Après-Ski ein und entließ die Ballgäste schließlich aus einem unvergesslichen Urlaubsabend.

















































