Lachtränen mit Jour-Fix und Winnetou
Viel zu Lachen gab es bei der Theaterpremiere der Kolpingsfamilie Wemding am 18.10.2024 in der Stadthalle und den weiteren Aufführungen. „Ruhestand… und plötzlich war die Ruhe weg!“ – hieß das witzige Stück, in dem der frisch gebackene Rentner die heimischen Finanzen, die Pension und seine Ehefrau umkrempeln will.
Therese Klein (Carmen Sailer-Hönle) hatte – zumindest bis ihr Ehemann Julius (Karl-Heinz Fackler) nach 43 Jahren und fünf Monaten in „Rende“ ging – ein schönes Leben. Sie kümmerte sich um Haus, Familie, ihre Pension und traf sich regelmäßig mit ihren Freundinnen Karola (Anna-Lena Jung) und Gisela (Franziska Kaufmann).
Jour-Fix und Brainstorming
Julius Klein und seine treue Sekretärin Lieselotte (Karin Schreck) trauerten, dass ihre Geschäftsbeziehung endete. Im „Unruhestand“ begann Julius zu tapezieren sowie die Haushaltsfinanzen und die Pension seiner Frau zu „optimieren“. Nun gab es ständig teambildende Maßnahmen, den gefürchteten Jour-Fix und zu jeder noch so unpassenden Gelegenheit ein Brainstorming. Therese war nervlich am Ende. Wenn es für sie gut läuft, „musste“ sie ihren Mann „noch durchschnittlich 17,8 Jahre ertragen“. Tochter Lena (Lea Hönle) und Schwiegersohn in spe Stefan (Markus Grau) waren ebenfalls ratlos. Julius‘ Freunde Franz-Martin (Daniel Ostermeier) und Erwin (Dieter Schiele) wollten ihre Frauen ebenfalls „optimieren“.
Pensionsgast Karl Mai (Christian Jung) schwärmte von seinem berühmten Namensvetter und überredete Julius die Pension in einen Saloon umzuwandeln. Hier sollten künftig allabendlich das Theaterstück: „Winnetou und der Schatz im Waldsee“ aufgeführt werden.
Theater im Theater
Für den dritten Akt wurde das Bühnenbild in den Saloon sowie eine Landschaft mit Silbersee samt Marterpfahl umgestaltet. Die Zuschauer erlebten die Generalprobe für das neue Stück, bei denen die „scharfe Bardame“ an zwei Cowboys (Christoph Schreck und Florian Simon) Whisky nach einem langen Viehtrieb von 1.000 Rindern von „Fischstedt nach Otti“ ausschenkte, der General hinter einer Schatzkarte her war oder Schauspieler mit „Pferden“ durch die Halle auf die Bühne ritten.
Was für ein Theater im Theater, bei dem so manche Szene inklusive ungewollter Unterbrechungen für Lachtränen und stürmischen Beifall sorgten. Zu allem Übel wollten die Frauen der unerträglichen Unterdrückung durch ihre Männer entkommen, was ihnen schließlich in einer überraschenden Wendung gelang.
Gemeinschaftswerk
Am Ende der Aufführungen gab es langanhaltenden Applaus für die grandios aufspielenden Akteure. Die Vorsitzende Christine Hasmüller dankte allen Mitwirkenden vor und hinter Bühne. Als Souffleuse agierte Ulla Seefried. Die Regie hatten Fischer Erhard und alle Spieler gemeinsam übernommen. Um das Bühnenbild kümmerten sich Peter Hilse und Reinhold Seefried mit vielen Helfern. Die Ausgestaltung der Bühne wurde von der Kolpingjugend übernommen. Ton und Technik steuerten Jonathan Fackler und Benedikt Dinkelmeier. In der Maske leisteten Roswitha Mayr, Gaby Walter und Laura Krompass Schwerstarbeit mit Bravour. Eintrittskarten gab es im Vorverkauf beim Heimwerkermarkt Schmidt.